Montag, 7. Juni 2010

ÜBERFLIESSENDE HIMMEL

ÜBERFLIESSENDE Himmel verschwendeter Sterne
prachten über der Kümmernis. Statt in die Kissen,
weine hinauf. Hier, an dem weinenden schon,
an dem endenden Antlitz, um sich greifend, beginnt der
hinreißende Weltraum. Wer unterbricht,
wenn du dort hindrängst,
die Strömung? Keiner. Es sei denn,
dass du plötzlich ringst mit der gewaltigen Richtung
jener Gestirne nach dir. Atme.
Atme das Dunkel der Erde und wieder
aufschau! Wieder. Leicht und Gesichtslos
lehnt sich von oben Tiefe dir an. Das gelöste
nachtenthaltne Gesicht giebt dem deinigen Raum.


Gedicht: Rainer Maria Rilke
Sprechgesang: Vesselina Kasarova & Hannelore Elsner
Produziert, komponiert, arrangiert von: Schönherz & Fleer
475 mal reingeblinzelt

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Jean Genet

"Es ist ein seltsamer Plan: sich zu träumen diesen Traum sichtbar zu machen, um dann wieder zum Traum zu werden in anderen Menschen".

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